Lepra lebt! – Eine Projektveranstaltung des DAHW e.V.

31.03.2019

Lepra lebt! – Eine Projektveranstaltung des DAHW e.V.

Am Freitag haben die Schülerinnen & Schüler der 8. Klassen die Möglichkeit genutzt, sich über eine ausgestorben geglaubte Krankheit zu informieren: Lepra.

Lepra ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, bei der irreversible Empfindungsstörungen auftreten. Dabei werden Betroffene (meist immunschwache Individuen, also nicht nur Menschen) vom Mycobacterium Leprae über Tröpfcheninfektion ansteckt. Der Ausbruch und damit die Diagnose der Krankheit können bis zu 6 Jahre dauern, da sich das Mycobakterium nur sehr langsam teilt. Es ist schwer nachweisbar und macht die biotechnologische Anzucht nahezu unmöglich. Das ist der Grund, warum es dagegen bislang keinen Impfstoff gibt. Derzeit liegt die Infektionsrate pro Jahr bei 220.000 Neuinfektionen weltweit.

Erste Kennzeichen der Lepraerkrankung sind Hautanomalien, die unsensibel gegenüber Schmerz, also auch äußeren Einflüssen sind. Verletzen sich Lepra- Infizierte, so spüren sie keinen Schmerz, und eine unentdeckte Infektion kann im schlimmsten Fall zu Deformationen oder Verlust von ganzen Gliedmaßen führen. Eine wichtige Erkenntnis für die Schülerinnen und Schüler, die bisher dachten, nur Lepra sei der Auslöser für die Anomalien der Haut. Einen Wermutstropfen gibt es: Lepra ist durch die Gabe von drei kombinierten Antibiotika heilbar; geschädigtes Gewebe lässt sich aber nicht reparieren!

Die Aufklärung über Lepra, vor allem in den weniger vernetzten Regionen Südamerikas, Asiens und Afrikas, hat sich die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. zur wichtigsten Aufgabe gemacht. Finanziert durch Spenden und Ehrenamt, leisten die Mitarbeiter dieses medizinischen und sozialen Netzwerks in Deutschland und vor Ort unglaubliches Engagement. Der Referent Franz Tönnes vom DAHW e.V. Münster, der uns in seinem Vortrag vom aktuellsten Projekt in einem Krankenhaus in Ganta, Liberia (Südwestafrika) berichtet, ist mit Herz und Seele dabei, humanitäre Hilfe zu leisten.

Auch wir wollen demnächst unseren Beitrag leisten und mit Herrn Tönnes zusammen in der Stralsunder Innenstadt Kugelschreiber an die Bevölkerung bringen – in unserer Freizeit. Der Erlös geht zur Hälfte an die Stiftung des DAHWs.

Für uns alle war es ein abwechslungsreicher Tag, der mitunter nachdenklich gestimmt hat.

 

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