Occupy Theatre / Perform[d]ance e.V.

2-jährige Zusammenarbeit
Schuljahre 2012/ 2013 und 2013/ 2014

 

Wenn 8-Klässler leise und langsam die Schultreppen hoch kriechen, heißt das nichts anderes als dass sie Tanztraining am Vortag hatten.

U. a. Hunderte Schlangenbewegungen, unzählige Signale von Muskeln, die man am eigenen Körper nicht kannte und trotzdem zufriedene Gesichter, weil man wieder sich selbst unter Beweis gestellt hat. Sich fallen zu lassen, einem Rhythmus zu folgen, sich in Geduld zu üben und vor allem seinen Körper kennen zu lernen – Dinge, die ganz weit oben stehen auf der Erfahrungsliste der Schülerinnen und Schüler seit Beginn des Tanzprojektes.

 

Jetzt stellt sich die Frage: Was für ein Tanzprojekt?

 

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 Bild: Probe in der Grünthal Sporthalle

 

Wie entstand die Idee zu diesem Projekt und zur Zusammenarbeit?

Durch die Kulturstiftung des Bundes wurden zu Beginn des Jahres 2012 zwei neue Förderprojekte im Bereich Tanz aufgelegt - Tanzfonds Erbe  und Tanzfonds Partner.

 

TANZFONDS PARTNER ermöglicht Partnerschaften zwischen Tanzinstitutionen und allgemeinbildenden Schulen. Die Kunstform Tanz soll für Schülerinnen und Schüler im Rahmen des realen Theaterbetriebs erlebbar und erfahrbar sein – und zwar auf höchstem künstlerischen Niveau. Unter dem Stichwort audience development soll Kindern und Jugendlichen ein einprägsamer Zugang zur Tanzkunst, den Tanzcompagnien und der Institution Theater ermöglicht werden. Wer als junger Mensch das Theater für sich erobert hat, wird auch später viel eher und selbstverständlicher das Angebot dieser Kultureinrichtung wahrnehmen und zu bewahren suchen.

 

Im Frühjahr erfolgte eine gemeinsame Bewerbung von Performdance e.V. Stralsund, der IGS Grünthal und dem Theater Vorpommern.
Sehr froh waren wir als  die Nachricht uns erreichte zu den 12 deutschlandweit ausgewählten Projekten zu gehören.

Der Link TANZFONDS gibt einen Überblick über die weiteren ausgewählten Projekte.

 

Wie funktioniert das Projekt und die Zusammenarbeit?

 

juni 2013

 

 Juni 2013

Nach fünf Wochen Training und Proben fanden am 19.06. und 20.06.2013

4 wunderbare Aufführungen des Projektstücks "Mein Name ist Mensch" im Theater Vorpommern statt.

Die Aktiven wurden nach den Aufführungen begeistert gefeiert. Es mussten Zugaben gegeben werden.

Unter den Zuschauern war auch Frau Madeline Ritter, die Projektleiterin Tanzfonds, die von den erbrachten Leistungen der Schüler sehr begeistert war und sofort den Besuch der Aufführung des Projekts der neuen 8. Klassen im Januar zugesagt hat.

 

Mail von Oliver Mühle/ Stralsund vom 20.06.2013

"Ein großes Kompliment an die Schüler der 8. Klassenstufe und alle Mitwirkenden für den begeisternden gestrigen Tanzabend im Theater Vorpommern!

Unglaublich was in den letzten Wochen unter Anleitung von Performdance "auf die Beine" gestellt wurde. Jeder einzelne Schüler wird verändert aus diesem Projekt herausgehen, da bin ich mir ziemlich sicher.

Mehr kann Schule eigentlich gar nicht leisten.

Danke und bitte weiter so!"

 

-->  Fotoalbum zum Tanzprojekt ist seit 21.06.2013 online

 

August 2013

Das Projekt wird fortgesetzt. Von August 2013 bis Januar 2014 werden die jetzigen  8. Klassen das Projekt mit Leben erfüllen und ihm Ihren Stempel aufdrücken.

Die ersten Veranstaltungen fanden in der Kompetenzwoche statt und werden im monatlichen Rhythmus fortgeführt.

 

 

Die 2. Informationsveranstaltung fand am 07.11.2013 um 19:00 Uhr im Atrium der IGS Grünthal statt.

 

Dezember 2013/ Januar 2014

Die Proben zum Stück "Fremd" laufen auf Hochtouren.
Alle Schüler, die sich auf Fremdes einlassen können und wollen, sind hart am arbeiten.

 

Theater ermög­licht Begeg­nungen, die die all­täg­liche Lebens­rea­lität für Schüler/innen in Vor­pom­mern nicht vor­sieht. Die Par­al­lel­welten von tür­kisch– und ara­bisch­stäm­migen Jugend­li­chen aus Berlin-Kreuzberg und Stral­sunder Schüler/innen treffen in einem für alle von ihnen fremden Raum — der Bühne — auf­ein­ander. Mit den Mit­teln des zeit­ge­nös­si­schen Tanzes gehen sie gemeinsam mit dem inter­na­tio­nalen Cho­reo­gra­phen­team von OCCUPY THEATRE den Fragen nach: Was ist mir fremd? Wo bin ich fremd? Was löst Befrem­dung in mir aus? Wie fühlt sich Fremde an? In asso­zia­tiven Bewe­gungs­bil­dern zu einer Orches­ter­musik, die durch­dringt wird von fremden Rhythmen und elek­tro­ni­schen Klängen, finden Publikum und das junge 120-köpfige Tanz­en­semble Ant­worten, aber auch neue Fragen.

 

Stral­sund:
30.1.14 um 12 und 19:30 Uhr Theater Vor­pom­mern
31.1.14 um 10 und 19:30 Uhr Theater Vorpommern

Greifs­wald:
19.2.14 um 12 und 19:30 Uhr Theater Vorpommern

Berlin:

26.3.14 um 12 und 19:30 Uhr  Hebbel-Theater am Ufer


Künst­le­ri­sche Lei­tung: Stefan Hahn / Musi­ka­li­sche Lei­tung: Hen­ning Ehlert / Kom­po­si­tion: Hüs­eyin Evirgen / Aus­stat­tung: Anke Gänz & Annett Hunger / Cho­reo­gra­phen­team: André Luiz Costa, Mafalda Deville, Laura Doehler, Artemis Lam­piri, Isa­belle Molina, Antje Rose, Miriam Ruoff, Tuĝce Tuna

 

 

 

Erste Eindrücke von den Januaraufführungen
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Gesucht und Gefunden – „Mein Name ist Mensch“: Hauptpreisträger von „Kinder zum Olymp“

„Inszeniertes Tanzprojekt sucht rebellierende Heranwachsende mit Selbstbewusstsein, Kritikfähigkeit und Phantasie für die Verwandlung in bewegte Klangkörper/Klangbilder mittels Selbstwahrnehmung, inneren Grenzgängen, Mut und viel Energie.“
(Programmheft M.-K. Grüger)

Was für ein Kraftakt im Mai/Juni 2013: ca. 100 Achtklässler der IGS-Grünthal gepaart mit internationalen Tänzern/Choreografen, abgestimmt mit dem Philharmonischen Orchester  Vorpommerns und den Liedern nach Rio Reiser mittels „The RIOTSS“, vereint mit der Projektidee seitens Perform[d]ance , glänzten auf der Bühne des Theater Vorpommerns in Stralsund und auch in Greifswald! Ergebnis: einfach Superlative!

Das dachte sich auch die Jury der Kulturstiftung „Kinder zum Olymp“, die aus 675 eingereichten Projekten 2013/2014 mit insgesamt 31 500 Schülern fast 30 Schulen/Projekte am 19. September 2014 nach Berlin in die Philharmonie einlud.  Das erste Lampenfieber kündigte sich bei der Einladung an und stieg an als heraus kam, dass dieses Tanzprojekt „Mein Name ist Mensch“ unter den sechs Finalisten läuft.
Somit reisten der Schulleiter Ralph Renneberg persönlich zusammen mit der Lehrerin/Projektbegleiterin Marie-Kathrin Grüger und ihren drei Schülern Anke Iris Klein, Moritz Löbel und Franziska Schröder in Begleitung mit dem Orchesterleiter Hennig Ehlert vom Theater Vorpommern, und Stefan Hahn von Perform[d]ance e.V. in die Hauptstadt.

Einlass, Generalprobe, Sitzordnung und los! Seit zehn Jahren prämiert diese Kulturstiftung der Länder Kooperationen zwischen Schulen und Kulturpartnern. Als ihr Schirmherr trat der Bundespräsident Joachim Gauck persönlich auf und verkündete nach den beeindruckenden Vorstellungen der sechs Finalisten den Hauptpreisträger. Völlig überraschend kamen die Stralsunder aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als feststand, dass sie mit dem Tanzprojekt Hauptpreisträger waren. Zusammen mit ca. 400 Gästen der Preisverleihung freuten sich die Gewinner über diese Auszeichnung und standen überwältigt von der Ehrung und Anerkennung auf der Bühne neben dem Bundespräsidenten.

Es folgten Interviews, unzählige Glückwünsche und sprachlose Mitschüler, Eltern und Lehrer, die zu Hause per Telefon, Fernsehen (KiKa- Logo), Mitteilungen und später über die Zeitung von dem großen Erfolg erfuhren. Einfach Superlative!

Danke und weiter so!

 

Breisverleihung

 

Im Interview